Donnerstag, 25. September 2008

diesmal beim Heurigen

Auch der Heurige stand auf dem Wunschzettel der japanischen Gäste, also hat Weltklassebanker sie zu seinem Lieblingsheurigen eingeladen. Das war nett! Essen und Ambiente sind von hoher Qualität. Angeschlossen hat sich der Gruppe allerdings "Einsame Spitze", also einer der obersten der Bankerelite. Warum er das wohl gemacht hat? Dem Gespräch entnahm ich, dass er Ehefrau und Kind im volksschulalter hat - was hat dann bloß bei uns gesucht? Weder trug Mr. Einsame Spitze2 irgendwas zum Gespräch bei, noch nahm er die wirklich lieben Kinder - weltklassekind und Großer Meister - zur Kenntnis, noch war er in irgendeiner Weise charmant zu unserm japanischen Gast, oder meiner Schwägerin, oder zu mir, noch war er selbst witzig, gesprächig oder weise. alles , was er machte, war, die Aufmerksamkeit von Weltklassebanker von DESSEN Runde abzuziehen und konspirativ zu tuscheln.
Was sind es doch für abgehobene Männer, die über uns bestimmen und uns regieren. Es wundert mich nichts, oder eigentlich doch: Warum lassen wir (Frauen) uns das gefallen?)

Mittwoch, 24. September 2008

Japan Party

Zugegeben - es war mega viel Arbeit; aber wenn Universalgenie am Ende des Abends mit leuchtenden Augen und seligem Lächeln im Bett sitzt und sagt "Wie schön, dass endlich wiedermal Leben im Haus war - wir sollten das unbedingt öfter machen!" dann hat sich jeder Handgriff und jede Minute ausgezahlt.
Es herrschte eine gemütliche, herzliche, entspannte, internationale, cosmopolite Stimmung, in der sich sogar Frau Holle wohl fühlte und Großer Meister und Universalgenie sowieso. Es wurden unter großem Trara hunderte von Fotos gemacht, mit Selbstauslöser und ohne und von jeder erdenklichen Situation. D.H. Als wir als Gasteltern Gastgeschenke bekamen, als Frau Holle mit der legendären Sachertorte ankam, wie Bäh-San sich mit Miss Nihon niedersetzte, wie Großer Meister und Universalgenie dieselbe Verkleidung anhatten usw. Es gab das obligate Freudenfeuerwerk und die wiederholten Versuche, den Sektkorken auf den Balkon im zweiten stock zu schießen (= einmal gelungen!)
Manche Gäste kenne ich schon über 20 Jahre, manche lernte ich erst an diesem Abend kennen. Auf ein Nächstes!!!!!!!!

Dienstag, 23. September 2008

kleines Fest und großes Fest

Heute Abend steigt eine richtig große Party mit 15 Gästen, viel Essen und viel Japan.
Gestern aber gab es schon ein KLEINES Fest. Als ich vomn Einkaufen heim kam, war die Wohnung voller Leute, d.h. A hatte ihre zwei japanischen Reisebegleiter mitgebracht und ihre österreichische Gastschwester eingeladen. Super Stimmung.
Die beiden japanese boys wurden gleich von Großer Meister verdonnert, mit ihm Fußball Spielen zu gehen (kamen zurück ganz nass und dreckig und brauchten neue Hosen von universalgenie)während die girls fest stellten, sie seien "senpai" zu dem derzeitigen Gastkind gewesen und über ihn auf deutsch und japanisch schnatterten. Natürlich wurde er auch angerufen - angeblich kommt er heute Abend auch - bin gespannt, ihn kennenzulernen.
Zum Essen kam Gemüsesuppe auf den Tisch, aber weil das zu wenig war, machte ich auch noch Marillenknödel. Große Freude am Tisch!
Daneben kochte ich Kürbissuppe aus 5 Hokkaidokürbissen, machte die Fülle für Spinatstrudel, Kürbisstrudel, Lauchstrudel, Fleischstrudel und Gemüsestrudel und einen Apfelstreuselkuchen. Es war der totale Koch-Hype und machte mich sehr glücklich.
pls, keep your fingers crossed for tonight!

Sonntag, 21. September 2008

Yukouso

Willkommen, Japan! Unsere erste japanische Gasttochter ist wieder da - die Familie ist happy! Ein Jahr hat A bei und mit uns gelebt, fast ohne Deutschkenntnisse ist sie gekommen und ohne wirklich nach Österreich zu wollen. Gegangen ist sie mit vielen guten Erinnerungen, mit dem Gefühl, eine weitere Familie zu haben und dem Wunsch, ihrem Gastland nahe zu bleiben. Jetzt ist sie als erwachsene Frau gekommen, die ausgezeichnet Deutsch spricht und ihre Herzlichkeit und den Humor bewahrt hat.
4 Gastkinder hatten wir (bis jetzt); der französische A - mit Abstand einer der bestaussehendsten Männer in meinem Leben (gehört allerdings nicht der Frauenwelt!), die australische B - eine wunderbare Freundin für mich, die mir in Ordnung, Disziplin und Instinkt einiges voraus hatte; die erste Japanerin, A, die als Kind gekommen ist und sich am meisten entwickelte; und die zweite Japanerin, H, die uns am fremdesten geblieben ist. Sie genoss die Tatsache in unserer Wohnung so einen bequemen Stützpunkt für ihre Opernbesuche zu haben und ging ihre eigenen Wege.
Eigentlich könnte sich die Familie wiedermal vergrößern!! :-)

Freitag, 19. September 2008

dankbar!

Sie ist 29 und erzählte mir von ihrem großen Kinderwunsch und ihrer Hoffnung, dass der jetzige Freund "Mr. Right" wäre. Dann sprach sie von einer Abtreibung, die sie vor etwa zwei Jahren hatte. Ihr Vater hat ihr angeboten, eine Wohnung für sie und ihr Kind zu kaufen und sie finanziell zu unterstützen. Ihre Mutter meinte mit dem Hinweis auf mich und Frau Holle "das sei doch ein Modell, wo ein Kind ohne Vater in eine Familie eingebettet sein kann" und versprach ihr jedwede Hilfe. Dennoch......
Und ich? Erstens empfand ich riesige Dankbarkeit für das gute Leben, das Miss Rainbow und ich im Haus von Frau Holle hatten. Es war wirklich schön, sehr schön!
UND: Miss Rainbow nicht zu kennen? Was, wenn sie nicht auf die Welt gekommen wäre? Die Phantasie ist grausam. Sie zeichnet gleichermaßen schwarze wie weiße Bilder, sie gaukelt dir vor, dass dir vorenthalten wird, was du dir am meisten wünschst und sie lässt dich erschauern, wenn alles noch schlimmer wird, als in Wirklichkeit.
Wobei- Hier hätte die Phantasie nicht ausgereicht! Nie hätte ich mir Miss Rainbow so liebenswürdig, so begabt, so attraktiv, so vielseitig und kreativ, so präsent, so wunderbar ausgemalt.
Nein, ich verurteile KEINE Frau, die ein Kind nicht bekommt, schwer genug ist dieser Schritt wahrscheinlich. Ich spüre nur unendliche Dankbarkeit, dass ich mich NICHT entscheiden musste, und dass es dich gibt!

Donnerstag, 18. September 2008

Ich arbeite gerne

Im Herbst ist es besonders nett in der Schule zu sein. Die (mindestens )18jährigen SchülerInnen sind (meist) interessiert und humorvoll. Es sind Persönlichkeiten, die bereits sehr viel mitzuteilen haben und mit denen der Austausch interessant und angenehm ist. Die Präsentationen, die sie in meinem Unterricht machen, sind häufig geprägt von Liebe zum Detail und weisen oft eine hohe Kreativität auf.
Manche tun mir leid, vor allem junge Männer, für die es sehr unangenehm sein muss, so viel (45 Stunden) zu sitzen. Da wünsche ich mir, dass ich ein anderes Angebot machen könnte, als permanenten Druck zu erzeugen, noch weiter Details aufzunehmen und "bloß" mit dem Kopf zu arbeiten.
Ja, ich arbeite gerne!

Samstag, 13. September 2008

ENDLICH wiedermal im theater

Generalprobe im englischen Theater von "Tom Kempinski, Duett for one." In dem zwei Personen Stück geht es um eine Geigerin, durch MS an den Rollstuhl gefesselt und ihren Therapeuten; Mr. Alfred Feldman.
Es werden etwa fünf Sitzungen dagestellt und dennoch wird der ganze Verlauf einer Therapie gezeigt.
Die verschiedenen Formen der Abwehr, wenn die Künstlerin wie aufgezogen redet und sich in Selbstdarstellung übt, fand ich ein wenig anstrengend. NACH der Pause aber wird die Stimmung ganz anders! Schon wenn sie hereinrollt, einer Lumpenpuppe gleich, ist spürbar, diese Frau ist dem Tod näher als dem (Über)Leben. Sie beschreibt dann ihr Verhältnis zu einem Altwarentandler, der weit unter ihrem Niveau, folglich für eine Form der Selbsterniedrigung gut ist.
An dieser Stelle reißt dem Therapeuten der Geduldsfaden und er wird erstaunlich persönlich. Kann ihr klar machen, dass er NICHT des Geldes wegen da sitzt und dem endlosen Reden seiner Klientinnen zuhört, sondern weil es ihm ein ursächliches Anliegen ist, jemanden dabei zu begleiten, den Sinn des Lebens im Leben selbst zu finden.
Von diesem Wendepunkt an kehrt die Geigerin SCHEINBAR an den Anfang zurück. Sie sagt fast dasselbe, was sie schon in der ersten Sitzung sagte; dass sie wegen MS nicht mehr spielen kann, dass Geige Spielen DER Inhalt ihres Lebens war und sie ihn durch diese Krankheit verloren hat, und dass eine völlige Neuordnung ihres Lebens nötig iat
Jetzt iat sie aber anders geworden; jetzt kann sie den Schmerz zulassen, muss sich nicht mehr hinter Geschwafel verstecken, muss nicht die Rolle der Künstlerin, der "Ich kann alles und bin unverwundbar" Person spielen und kann echte Trauer zulassen über die vielen Verluste in ihrem Leben.
In der Pause war ich noch ziemlich distanziert vom Geschehen auf der Bühne, der zweite Teil jedoch war sehr berührend und authentisch.
Wenn ich nie wieder reisen dürfte, es wäre zu überwinden, aber wenn ich nie wieder ins Theater gehen könnte, wär mein Leben nicht mehr dasselbe!

Donnerstag, 11. September 2008

auf der Straße

in der U-Bahnstation sah ich eine schwarzgekleidete Jugendliche. Ihre Haare waren schwarz gefärbt, ihr Make-up, Lippenstift und Fingernägel waren schwarz, ihre Handtasche und alle accessoires waren schwarz UND sie führte einen WEISSEN Hund an der Leine.
In der u-Bahn saß mir eine Jugendliche gegenüber und telefonierte 20 Minuten lang mit einem Schlecker im Mund, den sie nie herausnahm, sondern permanent mit der Zunge von links nach rechts schob. Es ragte während des ganzen Gesprächs ein dicker, grüner Stängel aus ihrem Mund. (Thema der Unterhaltung: Ihr Vorhaben, sich ein Lippen und Zungenpiercing machen zu lassen)
Nur in der Stadt ist es so unterhaltsam!

Montag, 8. September 2008

schon besser, schon besser

Langsam spielt sich alles ein. Inzwischen ist sogar schon das erste Wochenende vorbei, hat die zweite Schulwoche begonnen und spielt sich das Leben in geordneteren Bahnen ab. Zwar geistert Großer Meister immer noch nächtens durch die Wohnung nach der Suche seiner verlorenen Zeit, zwar höre ich mehr von Krankheit und Problemen als von Entspannung und neuen Aufbrüchen, aber ich darf nicht unbescheiden sein!
Gestern, nach dem Besuch bei einem neugeborenen Mädchen (herzlichen Glückwunsch) erfuhr ich von Ableben eines betagten Mannes (Beileid!) Wie ging das Gedicht vom Kreislauf des Lebens?

Mittwoch, 3. September 2008

das Schulbeginn-Chaos

Ein Schulbeginn ist für mich eine unangenehme Sache!
Nach (mehr als) zwei Monaten haben sich diverse Utensilien selbstädnig gemacht und sind spurlos verschwunden. Leider auch aus meinem Kopf. Manchmal suche ich sogar nach Wörtern! Es fehlen mir Begriffe wie "Jause" "Federpenal" oder - am schlimmsten - sogar der Nachname eines Kollegen.
Eigentlich glaube ich nicht, dass das schon die Vorboten der Alzheimer´schen Krankheit sind, aber so ungefähr muss es sich anfühlen.
Am liebsten hätte ich jetzt eine kleine Pause und ein Coaching beim Zurückfinden in den Trott. Hat vielleicht jemand Zeit?

Montag, 1. September 2008

und wieder ein erster Schultag

Zugegeben - etwas müde bin ich schon, aber das bin ich seit 27 Jahren bei jedem Schulbeginn, weil ich mich in den zwei Sommermonaten von dem Dauerlärm eines Schulbetriebs völlig zurückziehe, aber andererseits freue ich mich auch über die Normalität des Lebens, das auch viele Vorteile hat. Vor allem eine paar Stunden ganz alleine - die möchte ich gern haben, nicht immer pausenlos mit jemandem (auch einem, den ich liebe) zusammensein zu müssen. Mich in meiner Welt zu orientieren, darauf freue ich mich. Noch sieht die Wohnung chaotisch aus, bald soll sich das aber ändern!
Morgen lerne ich meine Schülerinnen und Schüler kennen - auf die Arbeit in den Abschlussklassen bin ich schon gespannt!