Samstag, 20. November 2010

eine Chinareminiszenz

Heute waren wir alle beim "Christ Church Bazaar", also dem Weihnachtsmarkt der englisch sprechenden community in Wien. Dort war es laut, schlecht belüftet und trotzdem war ich so ungeheuer gerne dort - die Menschen sind einfach anders! Und zurück kam diese Erinnerung:
Unsere Yangtse Fahrt dauerte VIER Tage, in denen wir dreimal am Tag den Tisch mit einer alleinreisenden Schweizer Gastwirtin und einer schweizer Hebamme und ihren zwei Söhnen (12 und 15 Jahre alt) teilten. Wir bemühten uns sehr, vor allem Miss Rainbow kennt eine Menge auflockernder Spiele, in denen es um Reaktionsfähigkeit und Beobachtung geht, wo es aber keine echten Verlierer gibt.
Auch die ausflüge machten wir (aufgrund) der gemeinsamen Sprache mit den Schweizern. All die Tage haben die NIE IHREN NAMEN genannt und als wir nach der unfreiwilligen Busfahrt in Chonjin ankamen, stiegen sie grußlos aus und verschwanden.
Auf eben dieser Busfahrt saßen Goldmarie und Universalgenie in der ersten, Großer Meister in der zweiten und Miss rainbow und der Physiker in der dritten Reihe. Als der Bus voll wurde, setzte sich eine ältliche Neuseeländerin neben den Großen Meister, stellte sich vor "Steffanie", fragte nach seinem Namen, Alter und Interessen und unterhielt sich mit ihm gut die Hälfte der Fahrt. Dann meinte sie, sie würde gern die Augen schließen und beim Aussteigen gab sie uns allen die hand und wünschte uns noch eine schöne Weiterfahrt.
Das liegt sicher an der englischsprechenden Kultur, denn alle meine Erinnerungen erhärten diese Erfahrung.
Klar gibt es große, rühmliche Ausnahmen (ich sag nur "Berlin letztes Wochenende"), aber grosso modo sind Amerikaner, Engländer, Australier, Neuseeländer und Inder mehr gesegnet mit der gaaaaanz alltäglichen Höflichkeit/ Freundlichkeit. Ich glaub, ich g´hör nicht ganz hierher.
P.S. Eine Kollegin spricht nicht mehr mit mir, weil sie glaubt, ihr hab ich erzählt, dass Teneriffa nicht ganz schön war, vor allen anderen habe ich davon geschwärmt. Glaubt sie denn, ich könnte nicht unterscheiden zwischen der Insel als solche und meinen persönlichen Erlebnissen, auf die ich lieber verzichtet hätte? Sie hat mich nicht einmal nach dieser (persönlich wahrgenommenen) Diskrepanz gefragt. Den Grund für ihr Schweigen erfuhr ich von dritter Seite.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Teneriffa kann ein Griff ins Klo sein. *räusper*
Insbesondere der Süden ist neben all den Erlebnissen Fauna und Flora betreffend schnell mal ein Griff ins sprichwörtliche Klo. Diffenrenzierend ist das Zauberwort.
Der Norden ist toll, grün, abwechslungsreich. Den Süden gilt es touristisch zu entdechend und die Nischen zu finden...