Donnerstag, 29. November 2007

2x PRO WOCHE

verlasst Goldmarie das Haus um 6:45. In dieser Woche ein echtes Privileg. Der wolkenlose Himmel färbt sich vom Osten mit verschiedenen orange und rosa Tönen, im Westen ist er blau in allen Schattierungen. Hell-, dunkel-, graublau. Die mir vertrauten Gebäude sind beleuchtet wie im Theater und verändern ihre Dimensionen. Einsame Autos rollen durch die Straßen, vereinzelt nur, ganz anders, als eine Stunde später, wo an den gleichen Stellen die Hölle los sein wird. Wenige Erwachsene sind zu sehen, Kinder/Jugendliche noch gar keine, obwohl ich an mehreren Schulen vorbeifahre. Ö3 versprüht wie jeden Tag ultragute Laune und ich freue mich auf die Schule.......

Dienstag, 27. November 2007

DAS ENDE DES LEBENS

In den letzten Tagen wurde ich mehrfach mit Menschen am Ende ihres Lebens konfrontiert. Zuerst erzählte mir jemand sehr Nahestehender über das Miterleben eines Todes auf offener Straße. Dann las ich den Artikel in der Presse "keine Zeit zu sterben" über die aggressive Krebserkrankung des Journalisten V. und seinen Kampf gegen den Tod. Gestern, bei der Pensionistenrunde (da bin ich irgendwie hineingerutscht!) standen wir auf zu Ehren unserer verstorbenen Marianne und als ich heimkam, brachte "Thema" in FS 2 einen Beitrag über sehr alte Menschen. Sie waren 94 und 88 Jahre alt und sehnen sich (angeblich) nach dem Tod. Ich weiß nicht, warum "Es" zur Zeit so kompakt daherkommt und finde es schwierig schwierig, in dieser Stimmung sehr resignativen SchülerInnen zu begegnen, die eigentlich noch gar nicht gelebt haben!

Rainer Maria Rilke:

"Der Tod ist groß
wir sind die Seinen
wenn wir uns mitten im Leben wähnen
wagt er zu weinen.
Mitten in uns!"

P.S. Aufbauend war der heitere link von Philomenon über den zurückbleibenden Mercedes...... Danke, Phil - du hast oft super posts!

Montag, 26. November 2007

HIGH SCHOOL MUSICAL

Gestern waren Großer Meister und Goldmarie mit der Journalistin und ihrem Sohn Lucky2be in der Stadthalle beim "Highschool musical". Es war schwungvoll, bunt, nicht zu laut, mit netten Melodien und passte punktgenau in den neuen Saal der Stadthalle.
Die amerikanische Highschool ist mir so vertraut, als wäre ich selbst dort gewesen, was leider nie der Fall war. Das, was allen Darstellungen der amerikanischen Schule gemeinsam ist, ist das fördernde Konzept der Lehrens und Lernens. Im Rahmen der Schule (=Schulzeit) kann jeder Schüler/jede Schülerin offensichtlich seinen/ihren Neigungen folgen und wird auch dann gefördert, wenn das Talent völlig im sportlichen Bereich liegt. Für die mehr "akademisch orientierten" SchülerInnen gibt es ebenso competitions wie bei den Sportlern, im gestrigen Stück war es eine Chemie-olympiade.
Was auch immer Inhalt der Stücke, Bücher oder Filme ist, ist der persönliche Einsatz jedes einzelnen (students!). Die Sportler (hier Basketballer) treffen sich zum Intensiv-training um sich gemeinsam auf den Wettkampf vorzubereiten, und die Teilnehmer an der Chemie-olympiade gründen den "akademischen Club" um selbständig und individuell zu forschen. Die Lehrkräfte verstehen sich mehr als Begleiter auf dem Weg des Erlernens. Das gefällt mir gut! Bei uns ist das Lernen so häufig eine "Nachlaufschuld". Lehrkräfte bieten an, die SchülerInnen nehmen (oder nicht)und wenn, dann oft nur wegen der Note. Selten wegen dem Inhalt (Der Dativ ist dem Genetiv sein Tod - lieber hätte ich geschrieben "wegen des Inhalts:-)" )Wenn SchülerInnen nicht entsprechen sind fast immer die LehrerInnen schuld. Haben den Stoff zu wenig, zu uninteressant, zu schnell, zum falschen Zeitpunkt oder sonst wie vorgetragen. Mir scheint, in den anglikanischen Ländern (jetzt inkludiere ich auch Australien, denn davon bekam ich einen kleinen Einblick)tragen gar nicht so viel Stoff vor wie wir.
However: Über das (amerikanische) Schulsystem muss ich nochmals posten.

Sonntag, 25. November 2007

MEHR ALS 100

haben meinen blog besucht und mir (manchmal) mündliches feed-back gegeben. Wie z.B. "Kommentieren!? HAAA" Dennoch freue ich mich über alle p.t. Leser und Leserinnen! Möchte Euch auch einladen, hin und wieder ein comment dazulassen, gerne auch anonym! Geht ganz einfach: Auf comment doppelclicken, schreiben und anonym ankreuzen, senden, Buchstabenreihe eingeben und nochmals senden.
Have a nice sunday!

Donnerstag, 22. November 2007

JEDER SIEBTE MENSCH

lebt in einem chinesischen Dorf. Ein österreichisch/chinesisches Team drehte Szenen aus dem Alltag in drei verschiedenen chinesischen Dörfern. Holzmichl und Goldmarie haben diesen Film mit oben genannten Titel gestern gesehen. In chinesisch (natürlich); hat nicht Die Ersehnte schon beim großen Fest gesagt, meine Spezialität seien die exotischen Filme in Originalsprache. Grundsätzlich zeigte der Film nichts Neues. Menschen. Unter altmodisch wirkenden Bedingungen. Mit Träumen von einer besseren Zukunft für die Kinder. Enttäuschungen. Heruntergekommene Wohnungen. Wo die Farbe von den Wänden abblättert. Eigenartiger Stolz auf nicht nachvollziehbare Werte.
Nach dem Film brauchte Holzmichl ein Bier. Und entdeckte das erste Mal in seinem Leben etwas wie den "food court". Diese wunderbare Einrichtung, die ich mit Der Ersehnten in Melbourne und Großer Meister in Singapur mehr als genossen habe, hat er nicht nicht gekannt. Es war ein sehr netter Abend!!

Sonntag, 18. November 2007

LISSI UND DER WILDE KAISER

war der Geburtstagswunsch von Großer Meister. Und so kam Goldmarie in den Genuss, in Begleitung von 5 Burschen und 3 Mädchen - alle 10-11 Jahre alt - ins Kino zu gehen, um den Film anzuschauen, den ich um alles in der Welt NICHT sehen wollte!
Gut, er war nicht so schlimm! Mehr fad, eigentlich. Holzhammermäßig! Und wenn Bully Herbig den genialen "Fluch der Karibik" zitiert, wünscht man schon, lieber Jonny Depp als die doofen Comics zu sehen. Aber wenigstens hat der Film niemandem wehgetan!
Die Kinder , alles Klassenkollegen von Großer Meister, kamen um 14uhr zur Jause. Holzmichl spielte sofort mit ihnen 4gewinnt- - - und gewann (wie immer!). Es gibt eine Unterrichtsmethode, die heißt "keep it simple" und an die hielt ich mich; es wurde Streuselkuchen und Hollersaft serviert. Dann die Fahrt mit den Öffis in die Millenium City, nach dem Film Heimfahrt mit S45 und 38A- da ergab sich im Park eine Schneeballschlacht ganz von selbst. Holzmichl erwartete alle mit Feuerwerk vor dem Haus, bei uns gab es Brote und Tee. Die Eltern blieben auf ein Bier - es war sehr nett!
Besonders gefreut hat mich, dass Frau Holle auch vorbeischaute und mit dem kleinen Spiel "Wie viele Teelichter sind in meinem Sackerl" einen Hit landete. Es war ein echt nettes Fest´l!!

CHERCHEZ LES FILMS

Holzmichl und Goldmarie durften wieder einmal ins Konzerthaus gehen! Allein der Saal, ganz in Gold und Weiß, mit hellen Böden und den imposanten, am Balkon stehenden Säulen, ist eine "Reise" wert. Das Konzert war auch nicht übel! Dutilleux´ "Métaboles für großes Orchester" - sehr eindrucksvoll, Mahlers optimistische 4. Symphonie in G-Dur UND - - -
Korngolds Konzert für Violine und Orchester:
Der Komponist verwob Filmmusikthemen zu einem Konzert , allein- die Filmmusik ließ sich nicht verleugnen. Daher möchte ich nun folgende Filme sehen (alles alte amerikanische Schinken):
Another Dawn (1937)
Juàrez (1939)
Anthony Adverse (1936)
The Prince and the Pauper (1937)

Hiermit habe ich meine Wünsche an die materielle Welt manifestiert und warte nun gespannt, ob sie sich auch realisieren!
Have a nice sunday!

Freitag, 16. November 2007

LEOPOLD

Den gestrigen freien Schultag nutzten Großer Meister und Goldmarie um ihn auch zu genießen. Gleich um 8Uhr kam sehr lieber Frühstücksbesuch und nachdem Großer Meister die Theaterprobe und noch einen Termin hinter sich gebracht hatte, waren wir im "bluorange" auf einen Bagel. Obwohl wir nur zu Zweit waren, saß noch mindestens EINE weitere, sehr geliebte Person mit uns am Tisch. (BTW Ich hatte einen bluorange Fladen:-) )Dann fuhren wir im Schneegestöber zum Rathaus um der Buchwoche einen Besuch abzustatten. Sehr interessant, sehr ergiebig - es wurde Päckchen von Buchstabensuppe verteilt! Und das Buch von der Aktion "Eine Stadt - ein Buch" ist von Nick Hornby (Autor von: About a boy) Ich wunder´ mich immer, wenn sie eine Übersetzung nehmen......

Donnerstag, 15. November 2007

PUTZEN

Letztens sagte mir jemand, die überraschend aufgetauchte Putzfrau sei völlig unnötig gewesen. Seither grüble ich über die unterschiedlichen Empfindungen nach!
NICHT SELBST PUTZEN MÜSSEN - unglaublicher Luxus meiner Tage! Gestern war eine neue "Perle" bei uns und ich liebe die Wohnung in dem sauberen Zustand, in dem sie jetzt ist, umso mehr. Holzmichl und Großer Meister werden streng ermahnt, sich nur ja nicht zu bewegen, um die Ordnung nicht zu stören (möchte jemand wetten, ob sie sich daran halten?.
Für mich zu putzen ist, zugegeben, nicht ganz leicht, denn ich möchte auch etwas von der Freude an der Sauberkeit bei der putzenden Person wahrnehmen. Konkret: 4 Jahre lang (Großer Meisters erste Lebensjahre) gab es Z. Sie ist Türkin und immer wenn sie ging, war in meiner Wohnung irgendwas besser. Am hübschesten fand ich die Deckchen im Gläserkasten, die sie einmal als Augenweide plazierte, um das langweilige Ambiente aufzupeppen. Sie versuchte auch jahrelang - allerdings erfolgslos- mich von den zahlreichen Büchern zu trennen, die in ihren Augen unnötige Staubfänger waren.
Z. fand dann einen besseren Arbeitsplatz und ist an das andere Ende von Wien übersiedelt; sie blieb ohne Nachfolgerin. Es kamen Luci, Frau W. und Frau H, und Frau B. es war nichts Bleibendes dabei! Eine rauchte, danach roch es fremd, eine roch selbst nicht gut, danach musste echt lang gelüftet werden, eine war so schwach, dass sie die Tuchenten nicht ausbeuteln konnte und eine hasste Putzen (was ich verstehen kann, aber uns beiden nicht weiterhalf). Gut zusammengepasst hätte ich mit Frau P. aus Thailand, die uns verließ, weil sie "nicht so viel arbeiten wollte" und mit Mme Bulgarien, die das besondere Talent hatte, mich seelisch aufzubauen (sie hatte ein Repertoire an Sätzen wie "Das schaffen wir" "Das ist überhaupt kein Problem!" "Ganz klar!" "Natürlich!" "Davon bin ich überzeugt!") - auch sie hat etwas viel Besseres gefunden- ehrlich, ich vergönne es ihr von Herzen!
Zur Zeit kommen Schwestern, immer abwechselnd, alle 14 Tage. Ich bin sehr zufrieden mit dem, wie es nach ihrem Wirken aussieht. Und auch vom Wesen sind die Beiden ziemlich kompatibel mit mir. Ich hoffe, dass diese Beziehung nun von längerer Dauer sein kann - denn Luxus ist... (siehe oben!)

Sonntag, 11. November 2007

SONNTAG MORGEN IM KONZERTHAUS

Holzmichl und Goldmarie waren heute (Sonntag) Früh um 11Uhr bei den Bläsern der Wiener Symphoniker in einem Barockkonzert. Es war wunderbar und zwar aus folgenden Gründen:
1.) Barockmusik als solches ist toll
2.) Mir zur Freude spielten sie die Feuerwerksmusik von Händel
3.) Streicher sind mir oft zu kitschig - heute waren es die BLÄSER, die am Zug waren
4.) Es gab eine Zugabe - äußerst selten bei den wichtigsten Wiener Orchestern wie den Philharmonikern oder den Symphonikern
5.) Jordi Savall ist ein sehr gütiger Dirigent
6.) Er hat bei der Zugabe das Publikum zum Mitklatschen (nach Takt!!) aufgefordert
7.) Es waren sehr viele Kinder und junge Leute im Publikum
8.) Sonntag Vormittag ist der IDEALE Zeitpunkt für ein Konzert
9.) Wir hatten wunderbare Plätze und niemand saß vor uns
10.) Wir hatten einen Parkplatz direkt vis-a-vis vom Eingang (und das bei heftigem Schneefall!)
ein Konzert muss es sein.......

Donnerstag, 8. November 2007

IM JÜDISCHEN MUSEUM

wurde gestern Abend das Buch "Musik und Ekstase im Chassididmus" vorgestellt. Es handelt sich dabei um die Diplomarbeit von Oberkantor Shmuel Barzilai, den Holzmichl und Goldmarie seit 10 Jahren kennen und schätzen. Es war eine wunderbare, abwechslungsreiche Veranstaltung!
Prof Ehalt sprach von der "Entschleunignung der Zeit" und zitierte Blaise Pascal "Alle Schwierigkeiten des Menschen kommen nur daher, weil er es nicht aushält ruhig in einem Zimmer zu sitzen!"
Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg erinnerte an einen Kantoren, der auch gemalt hat. Alle Kantoren sagten: Er ist ein guter Maler" und alle Maler sagten "Er ist ein guter Kantor"- eine typische Geschichte des Rebben.
Prof Davidowicz beleuchtete launing den akademischen Prozess des Künstlers Barzillai und machte mit seinem kurzen Vortrag deutlich, auf wie vielen Fronten der Kantor zu kämpfen hatte, bis er sein Buch herausbringen konnte. Nicht zuletzt mit der deutschen Sprache hatte er seine liebe Not, denn die Arbeit war in hebräisch geschrieben. Shmuel Barzilai spricht ein liebenswertes Deutsch, bei dem yiddisch und hebräisch immer wieder durchkommen und das mich verbal in eine andere Welt versetzt. Er singt auch toll. Mir zur Freude schloss er mit dem chassidischen Lied "Hava Nagila hava", bei dem das Publikum mitsingen durfte.
Meine ganze jüdische Vergangenheit wurde lebendig, die Zeit im Kibbuz, die Zeit mit jüdischen Gesponsen, die Freundschaften mit Israelis und die ersten Schritte in der hebräischen Sprache. Heute noch bedaure ich, dass ich hebräisch nie gut genug gelernt haB und immer noch träume ich davon, diese Sprache zu können.
Was mir noch sehr abgeht, ist der alltägliche Gebrauch von Worten wie "Chuzpe" " Tinef" "Mischpoche" und viele mehr, die in meiner Kindheit gang und gäbe waren. Wer kennt die noch? Wer verwendet sie als gleichberechtigtes Wort in seiner alltäglichen Sprache?
Shalom!

Dienstag, 6. November 2007

IM SCHWIMMBAD

Nachdem bunteanna so aktiv ist, beschloss ich mit Großer Meister heute schwimmen zu gehen. WARMBADETAG im Döblinger Bad - also genau die richtige Wassertemperatur für meinereiner und es war sehr gemütlich!
Wir kamen um 16:30- das war die Zeit, als die Millionen von Windelkindern im Gehen und die ganz Eifrigen noch nicht eingetroffen waren. Die indirekte Beleuchtung trug zur Entspannung bei und hätte mich Großer Meister nicht auf ein Wett-Schwimmen eingeladen, wär ich überhaupt nicht außer Atmen gekommen.
Gestern hatte ich ein ähnlich angenehmes Erlebnis in der VS Windhabergasse, wo ich zu einer Wirbelsäulengymnastik stieß, die vom Feinsten war. Witzige Oldies (sowohl aus dem Kassettenrecorder, als auch im physischen Umfeld) machten stretching und andere Übungen zum Genuss.
Morgen würd´ es "Atmen und Entspannung" geben in der BS. Aber: Reicht es nicht schon für diese Woche??? :-)

Montag, 5. November 2007

KÖNIG LEAR

gestern im burgtheater. Offen gestanden hatte ich sehr wenig Lust auf 4einhalb Stunden im-Theater-sitzen und wurde auf das Positivste enttäuscht! Eine packende, spannende, tolle Luc Bondy Inszenierung von den Wiener Festwochen. Gerd Voss in der Titelrolle, Birigt Minichmayer als Narr - beide herausragend. Das Bühnenbild- hohe erhabene Steinquader - passte perfekt!
Allerdings: Für die Geschichte bin ich zu naiv!
Gleich zu Beginn verteilt der König sein Reich, ohne dass wir mitkriegen, warum er die Notwendigkeit sieht. Die Verteilung ist an die Frage (an seine Töchter) gebunden, welche ihn denn nun am meisten liebe. Was für ein Blödsinn- die Herrschaft über ein Reich muss wohl von strategischer Kompetenz abhängen und die wird er als König und Vater (hoffentlich!) länger geprüft und beobachtet haben. Dann verstößt er die zwei Menschen, die es mit ihm am besten meinen, nämlich seine jüngste (und ihm liebste) tochter und Herzog Kent, der ihn zur Besonnenheit mahnt. Ausgerechnet die beiden werden sich im weiteren Verlauf des Stücks um ihn sorgen und ihn betreuen.
Ohne Vertragsaufstellung und ohne die Töchter wenigstens um ihre Meinung zu fragen, bestimmt er seinen weiteren Lebensverlauf (mit einer Gefolgschaft von 100 ungezogenen Rittern will er jedes Monat abwechselnd bei einer Tochter Quartier nehmen) Na klar, die spielen, ganz die Töchter ihres Vaters, dabei nicht mit! Schneller als er es geglaubt hätte, sitzt er auf der Straße und wird bei diesem Schicksal verrückt. Nona!
Mir hat ein gewisser Verlauf gefehlt! Wie lange ist der arme Lear schon Witwer? Lang allein lebende Männer sind besonders gefährdet, einen äußerst beschränkten Horizont zu haben!
Was hat er den "bösen" Töchtern angetan, dass sie nur mehr Hass für ihn empfinden? Möglicherweise ein krasser Fall von sozialer Verwahrlosung!
Und: Auf welchen ethischen Grundsatz stützt sich Shakespeare, wenn ausgerechnet die verstoßenen Menschen die wirklich treuen und liebevollen sind?
Ein Konzert ist mir lieber :-)

Freitag, 2. November 2007

WER HAT ANGST VOR VIRGINIA WOOLFE?

am Mittwoch im Volkstheater. Die "bösen Sieben" (Kolleginnen) kauften sich Plätze am Muppett-balkon um das Ehedrama zwischen George und Martha, Püppi und Nick zu verfolgen. Der allerberührendste Moment für mich war der Augenblick, als sich Maria Bill die Perücke herunterriss und mit praktisch "nacktem" Kopf weiterspielte; dieser Mut zur Hässlichkeit war faszinierend und erschreckend gleichzeitig.
Das Stück selbst ist in die Jahre gekommen. Inzwischen gibt es , glaube ich, andere Formen der gegenseitigen Zerfleischung als das unflätige Beschimpfen des Partners, und andere Formen, HOFFE ICH, mit seinen persönlichen Enttäuschungen fertig zu werden, als eine alkoholbelastete "Antibeziehung" in dieser Weise weiterzuführen. Die PH Kollegin meinte zwar, so passiert "es" immer noch, lieber möchte ich aber glauben, dass in der heutigen Gesellschaft jede/r die Möglichkeit hat, selbstverantwortlich zu leben.