Freitag, 30. Januar 2009

Gedanken

ER ist knapp über 30 Jahre alt. Er hatte Krebs. Er musste über 7 Monate allein in einem Zimmer isoliert verbringen. Jetzt raucht er wie ein Schlot. Gönnt sich keine Pausen. Hat in der SChule 30 Stunden zu unterrichten und macht nebenbei noch sein eigenes Geschäft auf. Isst nicht regelmäßig. Und dann behauipten seine FREUNDE, dass er ja erwachsen ist und selbst wissen müsste....... Kann ein kranker Mensch überhaupt selbst wissen? Für mich ist dieser Gedanke der persönlichen Verantwortung bis zur allerletzten Konequenz eigentlich fremd. NIE würde ich meinen Mann davonziehen lassen und zuschauen wie er sich selbst ruiniert. Und bei meinen Freunden würde ich auch beim Essen, Rauchen usw Obacht geben und sie animieren, das Leben zu führen, das ihnen guttut. Nicht wie diese ehrenwerte Gesellschaft, die mit dem Bedauernswerten noch und noch eine Zigarette rauchen gegangen sind. Immer mit dem großartigen Satz auf den Lippen "Ich weiß selbst..." Das Rauchen wird überhaupt verteidigt als Zeichen der persönlichen Autonomie als wäre es eine Errungenschaft. ICH DARF ALSO TU ICH AUCH! So krank, so nahe am Tod kann gar niemad sein, dass eine Bewußtseinsänderung eintritt, die einen vielleicht zur Umkehr oder wenigstens zur Reflexion bewegen kann. Und die Auswirkungen auf andere bedenken sowieso die wenigsten. Nicht zuletzt ist der junge Kollege heuer erst eine Handvoll Tage in der Schule gewesen und die SchülerInnen sind "not amused"

Montag, 26. Januar 2009

Minopolis und Schihalle

Es gibt in Wien eine riesige Halle in der die Kinderwelt "Minopolis" untergebracht ist. Dorthin kommen Kinder und erfahren, wie es "im realen Leben" zugeht. Das heißt, sie können z.B. in einer Fabrik arbeiten, bekommen dafür Geld mit dem sie im Supermarkt einkaufen können und den Rest bringen sie zur Bank und legen es auf ein Konto. Auf der Bank "arbeiten" wiederum Kinder - eben als Bankangestellte. Kinder können auch Berufe wie Polizist, Feuerwehmann oder Lokführer kennenlernen, witzigerweise nicht Lehrerin - das wär schon zu viel Realität (wahrscheinlich) Ich war zweimal in Minopolis (an Tagen, an denen der Eintritt frei war) und fand es schrecklich. Altmodisch gesprochen: "Zu was braucht man das?" Wie weit weg ist die Realität, dass man sie "en miniature" abbilden muss? Seit dem Windelalter gehen meine Kinder mit mir in den Supermarkt und wissen, dass man dort bezahlen muss. Sehen und erleben Polizisten und Feuerwehrmänner und Schaffner - tut es da ein normales Rollenspiel nicht auch? Auch zur Bank zu gehen, oder zur Arbeit müssen stell ich mir als Kinderspiel reizlos vor. Ich selbst hatte als Kind KEINE Sehnsucht nach etwas derartigem und auch Großer Meisters Verlangen dorthin zu gehen war gebremst. Wieauchimmer - diese Kinderstadt steht vor dem Aus, mehrere Rettungsversuche wurden gestartet - gefühlsmäßig verlängert man damit aber nur das Sterben.
Eine weitere Halle in Wien ist erst im entstehen: EINE SCHIHALLE! Ist das zu fassen?
Vor zwei Wochen waren wir am Semmering (eine Autostunde von Wien entfernt): Schischaukel, bezaubernde Landschaft, große und kleine Hütten, mehrere Lifte, anspruchsvolle Abfahrten. Edel!!!
Vorige Woche wollte ich dort gleich nochmals hin! Leider verbarg er Zauberberg sein Gesicht! Schifahren dort wegen Schlechtwetters abgesagt. Wir fuhren Richtung Rax. (Fahrzeit eine weitere halbe Stunde) Dort fanden wir eine Wiese mit einem langsamen Schlepper. Es gab Stundenkarten, wir buchten für zwei(Stunden) Fuhren im strahlendsten Sonnenlicht 120 Minuten auf und ab, atmeten Sauerstoff und erlebten Entspannung pur. eine Firma veranstaltete dort ein Mitarbeiterrennen - daher war die Piste belebt und man lernte am Lift andere Leute kennen - durchaus spannende!
Jetzt frag´ich mich: In eine HALLE soll ich gehen? EIN Lift, künstlicher Schnee, künstliches Licht und künstliche Luft? vielleicht im Sommer, wo alle Schisachen weggeräumt sind und man auf der Wiese liegen will? Wer denkt sich so was aus? Kostendeckend ist der Betrieb, wenn täglich 900 Leute kommen! Von meiner Familie wird niemand dabei sein! tant pis

Donnerstag, 22. Januar 2009

Willkommen bei den Sch´tis

Am Montag traf ich mich mit der Besonderen. Sie unterrichtet an einer KMS und war den ganzen Tag in der Schule gewesen. Auch ich hatte Supplierstunden gehabt und daher mehr als doppelt so viel Zeit wie vorgesehen in der SChule verbracht; wir waren beide müde und unsozial. Fast wären wir wieder heimgegsgangen, beschlossen aber dann doch, uns den Film "Willkommen bei den Sch´tis" anzuschauen. Zum Glück! Weil das Gefühl danahcb war wie nach einem Bad, einer Massage oder einem Mittagspowernap! Dieser Film ist anhebend, lustig, gut erzählt, schön fotografiert, nett gemacht und spielt mit so vielen Alltagssituationen, wie selten einer!
Uns beiden als Sprachlehrerinnen hat natrürlich der Aspekt des Sprachwitzes besonders fasziniert. Wenn der Pariser Postler auf die Frage, warum der Vorgänger die Möbel mitgenommen hat, versteht, weil es "Hunde" waren, der Redner aber in Wirklichkeit "weil es Seine waren" gesagt hat, nur der Dialekt hat die Sprache so verzerrt, so wirkt das großartig!
Aber auch die Beziehung des Ehepaars ist psychologisch gut getroffen: Weil SIE so viel Mitleid mit seinem vermeintlich harten Schicksal hat, ändert sich ihre Haltung zur liebevollen Erscheinung. Diese wiederum kann von IHM viel leichter geliebt werden und so erschaffen sie ihre Ehe neu.
Fast ein Muss für alle, die einen guten Film schätzen!

Dienstag, 20. Januar 2009

mein Aquarium

ist inzwischen fast ein Jahr alt. 160 Liter, viele Pflanzen ("zu viel Gebüsch", sagt Großer Meister) und die Population besteht aus Black Mollys, 2 Ancistrus (das Pärchen, das sich hasst), einigen Zebras und Roten Neon. Also eigentlich eine friedliche Gesellschaft, sodass sich die Mollys in Ruhe vermehren können, was meine Freude am Aquarium klarerweise sehr fördert. Derzeit schwimmen wahrscheinlich mehr als 11 Babys herum, gut zählen lassen sie sich nicht, weil sie nie lang genug stehen bleiben!:-)
Vor einigen Jahren hat mal jemand den Zustand des Aquariums mit meinem Seelenleben verglichen, könnte damals möglicherweise gestimmt haben, inzwischen neige ich dazu, die Ansicht von mir zu weisen, noch dazu, da mir am letzten Adventwochenende die Hälfte ALLER Fische gestorben sind (ausgenommen die Ancistrus - von denen überlebten Beide!). Es war schrecklich! Ohne irgendwelche Anzeichen von Krankheit, fröhlich schwimmend und essend, trieben die bedauernswerten Kreaturen auf einmal mit dem Bauch nach oben auf dem Wasser oder hingen tot im Gebüsch. Der schmerzhafte Moment, wenn ich sie aus dem Aquarium fischte und entsorgte, ging Hand in Hand mit dem Grübeln, was los sein könnte.
Inzwischen wurde das Thema gegoogelt und solche Vorfälle sind gar nicht selten. Der Zoohändler erklärte mir, dass bei derartigem Sterben immer Gift mitspiele, und dass häufig Duftlampenöle, oder Sternspucker oder ähnliches aus der Luft ins Aquarium wandere und dort Tabula rasa mache. Die Schwärme der Gesellschaftsfische (Zebras und Neons) wurde aus der Tierhandlung wieder aufgestockt - jetzt gibt es eine größere Gruppe leuchtend blauer Fischchen, die sich gemeinsam durch die Wasserwelt bewegt, und die Mollys ergänzen ihre Gruppe auf natürliche Weise. (Gott sei dank hat mein Lieblingsfisch überlebt: Ein keckes, gelb/schwarz geflecktes Weibchen, das mir seit seinem ersten Erscheinen ans Herz gewachsen ist.)
Ein Aquarium gibt es in unserer Familie seit Miss Rainbow unbedingt eines haben wollte - da war sie 12, 13 oder 14 Jahre. Ich hätte nie gedacht, dass sie es eigentlich FÜR MICH ins Haus bringen muss.......

Freitag, 16. Januar 2009

nochmals Männer

Am Tag nach meinem letzten Post musste ich um 5:30 aufstehen, und um 6:45 das Haus verlassen. Kurz bevor ich ging, weckte ich Universalgenie und den Großen Meister auf und als ich ihnen ein Busserl auf die schlafwarmen Wangen gab und den typischen Männergeruch wahrnahm und auch mit dem obligaten "Morgenfurz" von Großer Meister verabschiedet wurde, wusste ich: Es hat alles seine Richtigkeit:-)

Dennoch: In meiner neuen Klasse gibt es einen Jungen polnischer Herkunft namens - - - ich nenne ihn: Peter. ER NERVT!!!! Stört, beschimpft, beleidigt und kränkt alle anderen, hat grundsätzlich ein Kommentar zu allem und jedem und verbietet anderen den Mund. Er ist für mich und die Klasse ein Problem und alle meine "Hilfe"rufe bleiben ungehört: Der Direktor meinte, er wird einmal mit dem Jungen reden, die Klasse will ihn rausschmeißen und nichts mehr mit ihm zu tun haben, ich will eine gute Klassengemeinschaft und glaube, mit Reden wird man hier nichts ausrichten können und eigentlich ist das ganze System mehr als hilflos. Maßnahmen, die noch nicht ausgeschöpft wurden, sind: Einschaltung der Schulpsychologin (davon erwarte ich mir ein bisschen was) und Vorladung der Eltern,(davon erwarte ich mir nichts, denn die sitzen ja nicht neben ihm in der Schule). Meinem Gefühl nach, bräuchte der Peter massive psychologische Hilfe und ein Verhaltenstraining. Er erzählte mir gestern, dass er mit 3 Jahren Gehirnhautentzündung gehabt hat und seitdem unter Kopfschmerzen leidet. Permanente Schmerzen wirken persönlichkeitsverändernd, es ist also durchaus möglich, dass Peter nun schon seit seiner frühen Jugend in dieser Aggressivitäts-Kränkungsspirale drinnensteckt und nicht mehr rausfindet. Er beschimpt die andern mit Kraftausdrücken und sagt gleichzeitig, es mache ihn wütend, wenn andere zu ihm sagen "du schwuler Türke!" Was soll ich nur tun?

Mittwoch, 14. Januar 2009

Männer

Zwischen meinem 15. und meinem 38.sten Lebensjahr lebte ich ohne die ständige Anwesenheit eines Mannes im Haus, also in einem durchwegs weiblichen Ambiente. Das hat sich kurz vor meiner Heirat im jahr 1996 geändert und heute bin ich als Frau im Haushalt die Minderheit. Das fiel mir heute Morgen auf, als ich erst einen FUSSBALL beiseite rollen musste um in meine Lade zu kommen. Es fällt mir auch dann auf, wenn gewisse Dinge einfach liegen/ hängen/stehen bleiben oder wenn mein Herzallerliebster die vor ihm stehendes Marmelade mit "ah, hier hast du sie bersteckt!" kommentiert. Jedes einzelne Bild aus dem Buch "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken können" entspricht der Realität, wie ich sie erlebe. Wobei ich UNBEDINGT feststellen muss, dass Universalgenie ein äußerst hilfsbereiter Mann ist, der sich fast immer bemüht, alles so zu machen, wie ich es mir wünsche. (Großer Meister leider noch nicht!)
Ich finde, die Welt wird männlicher! In der Presse sind 80% aller veröffentlichten Leserbriefe von Männern, bei TV Diskussionen sind IMMER die Männer in der Überzahl und am Sonntag sahen wir im Burgtheater Schillers "Wallenstein" - ein Stück, in dem es nur drei SEHR FRAGWÜRDIGE Frauenrollen, aber jede Menge Männerrollen gibt. Es ging mir schwer auf die Nerven. Die männlichen Macht- und Intrigenspiele behagten mir gar nicht, interessierten mich auch nicht.
Angeblich ist die männerlastige Zeit nur eine vorübergehende Phase, aber so genau weiß man das nie.........

Dienstag, 13. Januar 2009

JA!

es gibt mich noch und mit Freude habe ich festgestellt, dass wenigstens EINE wichtige Leserin meinen blog vermisst:-)
Derzeit läuft mein Leben wie ein Film, der zu schnell gespielt wird, an mir vorüber. Der Jahreswechsel, der Schulbeginn, das Älter-Werden, alles geschieht irgendwie gleichzeitig und hat doch eine spürbare zeitliche Abfolge.
Gott sei Dank ist viel mehr positiv und das ist beruhigend. Die Zeiten des Wandels sind für alle spürbar, das liegt in der derzeitigen Konstellation und war lange angekündigt.
Genki, genki desu!