Dienstag, 14. Dezember 2010

Die Absurdität des Lebens

Gestern kam ein hielt ein junger Mann einen Vortrag in meiner Klasse. Dieser Mann ist sehr sympathisch, hat eine lockere Art, einen gewinnenden Vortragsstil und ich schätze ihn sehr. Witzig war aber:
Als wir in einer Pause beim Kaffee zusammen saßen, erwähnte er, dass er und seine Frau ein Baby erwarten. UND
Hast du´s nicht gesehen, zückte er sein handy und zeigte mir die Ultraschallfotos in 3D. Das Kind kommt im April, aber ich hab es jetzt schon kennengelernt.
Am Abend bekam ich dann die Parte, die mir den Tod des Ehemannes einer Schulfreundin anzeigte.
Danach waren wir zum 25mal Christbaum schmücken bei einer amerikanischen Freundin.
Ich krieg die Absurdität kaum auf die Reihe - alles liegt so nah beisammen. Stimmt, von einem höheren Standpunkt aus findet tatsächlich alles gleichzeitig statt, nur in der dualen Welt ist es atemberaubend.
P.S. Vorstellbar wäre, dass ein Kollege krank daheim im Bett liegt (hohes Fieber ziemlich gesichert!) und ich könnte supplierend seine Klasse betreuen. Vorstellbar ist, dass sich die SchülerInnen mit ihm in der Schulzeit(!) in facebook treffen. Wir wollen uns das gar nicht vorstellen, oder?

Samstag, 20. November 2010

eine Chinareminiszenz

Heute waren wir alle beim "Christ Church Bazaar", also dem Weihnachtsmarkt der englisch sprechenden community in Wien. Dort war es laut, schlecht belüftet und trotzdem war ich so ungeheuer gerne dort - die Menschen sind einfach anders! Und zurück kam diese Erinnerung:
Unsere Yangtse Fahrt dauerte VIER Tage, in denen wir dreimal am Tag den Tisch mit einer alleinreisenden Schweizer Gastwirtin und einer schweizer Hebamme und ihren zwei Söhnen (12 und 15 Jahre alt) teilten. Wir bemühten uns sehr, vor allem Miss Rainbow kennt eine Menge auflockernder Spiele, in denen es um Reaktionsfähigkeit und Beobachtung geht, wo es aber keine echten Verlierer gibt.
Auch die ausflüge machten wir (aufgrund) der gemeinsamen Sprache mit den Schweizern. All die Tage haben die NIE IHREN NAMEN genannt und als wir nach der unfreiwilligen Busfahrt in Chonjin ankamen, stiegen sie grußlos aus und verschwanden.
Auf eben dieser Busfahrt saßen Goldmarie und Universalgenie in der ersten, Großer Meister in der zweiten und Miss rainbow und der Physiker in der dritten Reihe. Als der Bus voll wurde, setzte sich eine ältliche Neuseeländerin neben den Großen Meister, stellte sich vor "Steffanie", fragte nach seinem Namen, Alter und Interessen und unterhielt sich mit ihm gut die Hälfte der Fahrt. Dann meinte sie, sie würde gern die Augen schließen und beim Aussteigen gab sie uns allen die hand und wünschte uns noch eine schöne Weiterfahrt.
Das liegt sicher an der englischsprechenden Kultur, denn alle meine Erinnerungen erhärten diese Erfahrung.
Klar gibt es große, rühmliche Ausnahmen (ich sag nur "Berlin letztes Wochenende"), aber grosso modo sind Amerikaner, Engländer, Australier, Neuseeländer und Inder mehr gesegnet mit der gaaaaanz alltäglichen Höflichkeit/ Freundlichkeit. Ich glaub, ich g´hör nicht ganz hierher.
P.S. Eine Kollegin spricht nicht mehr mit mir, weil sie glaubt, ihr hab ich erzählt, dass Teneriffa nicht ganz schön war, vor allen anderen habe ich davon geschwärmt. Glaubt sie denn, ich könnte nicht unterscheiden zwischen der Insel als solche und meinen persönlichen Erlebnissen, auf die ich lieber verzichtet hätte? Sie hat mich nicht einmal nach dieser (persönlich wahrgenommenen) Diskrepanz gefragt. Den Grund für ihr Schweigen erfuhr ich von dritter Seite.

Freitag, 19. November 2010

Was wirklich zählt im Leben

ist schwer zu sagen! Es gibt sehr Vieles, von dem ich mir gar nicht vorstellen mag, darauf zu verzichten, wie z.B. Theater und Konzert.
Dann gibt es Wichtiges, wo ich mir gar nicht vorstellen will, dass es das nicht gibt, z.B. meine Familie und Freunde.
Vor ein paar Tagen hat Großer Meister in unendlichem Übermut versucht, die Straße bei ROT zu überqueren und ein Autofahrer konnte gerade noch rechtzeitig bremsen. Da will man doch gar nicht weiter daran denken, was nicht hätte passieren können...... um das Schicksal nicht anzuziehen.

Dienstag, 16. November 2010

BERLIN ist eine Reise wert!

Ein Wochenende in Berlin ist kaum zu toppen! Die Stadt lebt, pulsiert, bietet dem Besucher jedwedes Vergnügen und ist in ihrer Vielfalt einzigartig.
Man kann ja Wien nicht gerade als unattraktiv bezeichnen, ABER im Vergleich mit Berlin scheint mir die Heimatstadt irgendwie armselig!
Z.B. Abends in der Kuppel des Reichstags herumzuspazieren, über uns der offene Himmel, rundherum nur Glas, zu unseren Füßen die Lichter der Stadt, zu sehen sind das Tipizelt, das Zelt am Potsdamerplatz in verschiedenen Farben, der Fernsehturm als charakteristisches Wahrzeichen weithin sichtbar- es ist erhebend!
Dann die vielen Möglichkeiten, die man hat. Von Oper, über Schauspiel (sie hätten Brechts "Dreigroschenoper" gespielt - SEHNSUCHT!, Operette, Varieté, bis Kabarett - politisch und weniger politisch korrekt- zum Niederknieen!
Wir landeten im "Quatschclubcomedy", ein sehr blöder Name für echte Unterhaltung! Es waren vier verschiedene Unterhaltungskünstler zu erleben, die sozusagen ein "best of" brachten. Großer Meister hat sie inzwischen alle in youtube gefunden und übt fleißig die gesehenen Nummern. Voll das Richtige!
Außerdem bedeutete Berlin auch ein Wiedersehen mit meiner geliebten Mönchin, ein event, das schon lange fällig war. Einfach miteinander zu sein und den Alltag teilen.
Und dann noch das Kennenlernen der "Nachbarin". Diese paar Stunden haben mich wieder darin bestätigt, dass Seelenverwandtschaft nicht unbedingt im engsten Umfeld zu finden ist, nicht einmal in der eigenen Familie, sondern auch viele Kilometer weit weg wohnen kann. Ich denke, wenn wir in der Nähe wohnten, würden wir uns wahrscheinlich öfter treffen. Es lebe das Internet!

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Ein Traum

Heute Nacht träumte ich, dass ich am Zeugnistag noch keine Zeugnisse erstellt hatte. Ich druckte sie auf Brotscheiben, es waren aber zu wenige. Eine Kollegin meinte: "Druck sie halt doch auf Papier!" Leider hatte ich nur eine Floppy Disk mit allen Zeugnisnoten und ich bat einen Kollegen, mir zu helfen. Ich musste die Floppy Disk in eine riesige Druckereimaschine stecken und war zu ungeduldig, auf den Kollegen zu warten, daher drückte ich auf einige Knöpfe. Was herauskam waren nur verschmierte Karos......
Mit großem Herzklopfen wachte ich auf. Das Desaster schwebt über mir, tatsächlich bekommen meine SchülerInnen nächsten Freitag die Zeugnisse und ich habe die Noten noch nicht beinander. Ich hasse Notengebung, 5 Zahlen ohne weitere Angaben sind einfach nicht genug! Warum kann sich Österreich nicht von einem völlig veralteten System trennen, das wenig aussagekräftig ist und immer nur schale Gefühle zurücklässt. Im Zweifelsfall gebe ich die bessere Note und denk mir "is´eh wurscht" Wie lange kann man sich aber einreden, dass alles keine Rolle spielt ohne selbst davon angesteckt zu werden?

Übrigens der Kollege, den ich um Hilfe bat, ist ein sehr unsympathischer Mann, mit bösartigen Zügen. Allerdings ist er sehr hilfsbereit, wenn man ihn konkret um etwas bittet. Er ist ein Ordnungsfanatiker und ein Geizhals. Wenn es was zum Essen gibt, ist er der erste bei der Schüssel, bringt aber selbst nie was mit. Er ist mit niemandem befreundet und schließt sich auch nie einer Gruppe an. Allerdings macht er auch die ungeliebten Stunden. Umgekehrt wieder verschlendert er die Zeit und bekommt manchmal sein Geld für verbleibende 30 Minuten statt 50.

Zu den verschmierten Karos meinten die Schüler, das bedeutet, dass sie alle einen Fleck haben. Kann sein, dass ich befürchte, ihnen zu wenig beigebracht zu haben.
Andererseits habe ich diesmal ZWEI KLASSEN (von 18jährigen) gehabt, die Schwierigkeiten hatten, 10% von 20 Euro auszurechnen.(Und dann 60%ohne Taschenrechner zu eruieren)

Dienstag, 14. September 2010

Schule ist schöööön

wenn der Stundenplan gut ist, die SchülerInnen angenehm sind und der Direktor möglichst unsichtbar bleibt.
So ist es zur Zeit.
Ich mag, was ich tue, nämlich Abschlussklassen das nötige Wissen für die Abschlussprüfung beizubringen (naja - eher in eigenverantwortlichem Arbeiten selbst erarbeiten lasse) und komme (noch) halbwegs zurecht mit den Vorbereitungen.
Aber LEIDER! Schon kündigt sich das große Chaos an, denn übriggebliebene Kopien schwirren über den tisch und sind kaum zu bändigen.
Kennt wer einen Ordnungscoach? - bitte, zu mir schicken!

Montag, 13. September 2010

Heute geht sie.....

Miss rainbow hat wiedermal ihr Rucksackerl gepackt und verlässt Wien, den Physiker und ihre Familie für ein Jahr, das sie in Tokyo verbringen wird.
Unsere besten Wünsche begleiten die unabhängige Reisende, die möglicherweise ein "Heimkommen" ins ihr vertraute Land erleben wird.
all the best, my dear und
GANBATTE, ne :-)