Montag, 30. März 2009

sound

Heute begann der Tag dunkelgrau. Das Leben ist nicht so schön wie sonst, es gibt troubles und Missverständnisse und von Großer Meister musste ich mich auch für fast zwei Wochen verabschieden.
Nachdem ich derzeit 14 Stunden in "meiner" Klasse unterrichte, hatte ich sie schon gleich zu Beginn der neuen Arbeitswoche.
ABER: Das Leben hatte ein Einsehen und schickte mir die wunderbare Präsentation eines Kärntners, der mit e-Gitarre und Verstärker anrückte und "mal voll aufdrehte" EIN GENUSS!! Ich bin ein großer fan von e-Musik und badete im verzerrten Sound, den Echos und den Bässen, ließ mir in Ruhe und mit Hingabe erklären, wie diverse Geräusche erzeugt werden und fand das Referat einfach HERRLICH. Und der Typ war auch so nett. Unaufgeregt und lächelnd zeigte er seine Künste, erzählte, dass er außer e- Gitarre auch noch Bassgitarre und Schlagzeug spiele und stimmte "there is a house in new Orleans" an.
Präsentationen sind ein benoteter Bestandteil des "Deutsch-und Kommunikationsunterrichts", also Pflicht. Wenn aber aus dieser Pflichtübung, so wie heute, eine Herzensangelegenheit wird, ist das wieder ein nachhaltiger Beitrag zum Lehrerinnendasein!

Mittwoch, 25. März 2009

die neuen Alten

Jetzt ist die Schreckensklasse vom Vorjahr wieder da - diesmal als 2. Sie haben sich kaum verändert, aber doch ein wenig (zum Besseren). Kampf und Krampf vom ersten Augenblick an. Sie ermüden mich, sie nerven mich, sie öden mich an in ihrer Art, alles abzulehnen, was nicht ihrem Weltbild entspricht. NICHT ALLE!!!Und, Gott-sei-Dank haben sie in diesem Jahr Klassensprecher gewählt, mit denen ich reden kann. ich bin so lange schon Lehrerin und hab schon so viele SchülerInnen gehabt, das werd ich auch noch schaffen. Nur - ich sehn mich nach den anderen zurück, die mir immer noch aufbauende SMS schreiben ("Wünsche Ihnen schöne Schultage"), mit denen die Beziehung einfach war, die gesagt haben,was sie meinen und trennen konnten zwischen ihrer Sicht der Dinge und den nackten Fakten. Die waren eine Art Botschaft des Lebens, nicht nur die helle Seite zu sehen, sondern auch zu bedenken, dass es das andere auch gibt, das, was heute zur Krise geführt hat, das was uns herausfordert, das, was stärker geworden ist, weil sich auch das Bewusstsein erweitert hat.
10 lange Wochen liegen vor mir! Dann werd ich wissen, dass ich/wir alle Ferien verdient haben!

Mittwoch, 18. März 2009

Erleichterung

Meine maßgeschneiderte Klasse bekommt am Freitag das Abschlusszeugnis. Ich bin traurig, dass sie gehen, weil eine gute Beziehung zwischen mir und den Jugendlichen besteht.
UND ihre Nachfolger, diejenigen, die am Montag kommen und für die ich wieder Klassenvorstand bin, sind ganz anders. Nicht liebenswürdig, nicht herzlich, nicht humorvoll. Das (so in etwa) sagte ich heute bei der Konferenz und wurde vom Direktor aufgefordert, es mit Obama zu halten: "yes, you can!"
Ein Kollege ergänzte: "YES YOU CAN ME!"
Das erleichtert mich ungemein!

Montag, 16. März 2009

das pralle Leben

Kapitel 1

Miss rainbow war blass, hatte fast 40 Grad Fieber und war DAHEIM!!! Welche Freude das Kind immer bei sich zu haben, es zu umsorgen und zu hätscheln und wie in vergangenen Tagen einfach nur Mutter sein - war schön!
Liebevoll haben wir sie nach der Gesundung entlassen und sind wieder zum Liebespaar mutiert - die Elternrolle auf Zeit hat viele angenehme Aspekte!

Kapitel 2

Weltklassekind wurde 6 und nach den ERfahrungen beim Theaterspiel bot ich mich an, sozusagen als Animatrice zu fungieren - was aber nicht norwendig! Süße Mädchen, die Filippa, Selma, Stella, Lara und Alida hießen, spielten nach ihrer eigenen Choreographie und ganz ohne Animation.
Bemerkenswert wwr die 6-stöckige Torte, die von Weltklassemutter eigenhändig hergestellt und feinstens verziert worden war.

Kapitel 3

Das Familienfest fand freitag Abends statt. Frau Holle weiß die Gnade gar nicht zu schätzen, wenn sie als Patriarchin im Kreis ihrer Kinder, Schwiegerkind und Enkelkinder thronen kann und mit Liebe und Herzlichkeit umgeben wird. Sie spürt das einfach nicht und die Zuschauer dieser Tragik sind betrübt!

Kapitel 4

Ball am Samstag Abend mit universalgenie. ein Schulball ist zwar mehr wie eine Kinderparty, dennoch kam es zu angeregten Unterhaltungen mit Zufallsbekanntschaften. Der Ball fand dann ein wenig netttes Ende, weil sich ein Mann in meinem Alter so sehr in ein Streitgespräch mit mir verhedderte, dass er mitten im Satz aufstand und davonlief. Peinlich für ihn, denn erwachsen kann man das nicht nennen, noch dazu wo wir uns ja gar nicht kannten, aber schade für mich, weil es gar nicht beabsichtigt war.

Mittwoch, 4. März 2009

Schulspiel: Der 2. Tag

war ganz anders! Die Kinder waren von Anbeginn ruhiger und hatten mehr Ahnung vom theaterspielen.
Gerührt war ich, als sich die Mäderln am Ende des Vormittags mit einer Umarmung von mir verabschiedeten.
Es waren auch keine übermäßig verhaltensauffälligen Buben darunter (Mädchen auch nicht)- es war eine völlig andere Stimmung. Obwohl heutige Kinder ganz andere Grenzen haben als angenehm wäre. Warten-Können ist eine Qualität, die völlig verloren gegangen ist; Scheu vor Dingen oder Räumlichkeiten scheint unbekannt zu sein und einfach einmal nur ruhig zu stehen/sitzen und/oder zuhören ist fast unmöglich.
Meine Kollegin und ich konnten das volle Programm durchziehen und die Kinder gaben uns hinterher ein gutes feed-back.
Zugeben muss ich allerdings auch, dass manche Übungen gestern mit der anstrengenderen Gruppe viel besser gelangen als heute. Das begriffen die lauten Kinder schneller. Komisch!
Die Kurzszenen wurden heute nicht sehr sauber umgesetzt obwohl die Kinder betonten, dabei den meisten Spaß gehabt zu haben.
Mir haben die zwei Tage gleichermaßen gut getan wie gereicht. Morgen steh ich wieder in "meinen" Klassen (Elterngespräch inklusive )

Dienstag, 3. März 2009

Schulspiel

Die Stadt Wien veranstaltet einmal im Jahr die Aktion "Schulspiel aktiv", um Pflichtschulklassen die Möglichkeit zu geben, Dramatechniken kennenzulernen und auch - im kleineren Rahmen- ihre Aktivitäten zu präsentieren. (Letzteres leider, denn das war für die heute teilnehmenden Kinder zwischen 6 und 10 Jahren ermüdend und langweilig)
Ich bin heute und morgen für einen abwesenden Workshopleiter eingesprungen und bekam daher das Vergnügen an dieser Aktion teilzunehmen, was von meinem Schultyp her eigentlich eine Ausnahme ist.
Es war sehr nett, drei Stunden mit den Kleinen dramapädagogisch zu arbeiten. Die Gruppe entstand durch Los; 19 Kinder aus einer Gruppe von 76 fanden sich durch ein Puzzlebild und folgten meiner Kollegin und mir in einen Kinosaal, also einen fensterlosen, ungelüfteten Raum im Untergeschoss. Blöderweise waren auch die Klappsessel nicht geölt, sodass wir während der gesamten Zeit Kinder davon abhalten mussten, mit den quietschenden Sesseln weiteren Lärm zu erzeugen. Der Lärmpegel war überhaupt gewaltig! UNVORSTELLBAR!!!! Die vielen Kinder quietschten, schrieen, tobten und erzeugten Lärm mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln - sagenhaft.
ABER: Wir schafften es zu zweit wirklich gut, einen roten faden durch den Workshop Vormittag zu finden und zu halten. Nach einigen Warm-up Spielen erzeugten wir mit Musik und weiteren Spielen diverse Ausdrucksformen für Gefühle. Ein Phantasiespiel machte aus Paaren "Nasobehme" "Faulsäcke" oder "Steinbeißer" Dann zeichneten die Kinder zu Zweit Bilder von "Kreaturen", die sie anschließend vorstellten und mit den von ihnen erfundenen Gestalten kleine Szenen einübten. Das war großartig! 2 Dreiergruppen (von Mädchen) spielten wirklich eine professionelle Szene mit den drei essentiellen Schritten: Etablieren der Situation - Problem - Lösung und zeigten eine sehr gute Leistung. Buben waren eher nicht wirklich so "könnerisch" (das Wort hab ich gerade erfunden:-) ) unterwegs, sie beschränkten sich auf die klassischen Kampfszenen: Böses Monster wird von irgendwem besiegt.
2 buben - ein Rom und ein Österreicher waren die absoluten Störefriede! Schrecklich. Machten nicht mit, oder grundsätzlich das gegenteil von den angesagten Aktivitäten, störten, machten sich über die anderen lustig waren ungut und auch mit viel persönlicher Aufmerksamkeit nicht in die Gruppe zu holen. Phase eins der Entwicklung bis sie bei mir landen! in der Volksschule haben sie noch eine Bezugsperson (die Lehrerin sagte danach, in der Klasse mit fixen Strukturen seien die beiden nicht so arg!), die auf sie eingeht. In der Sekundarstufe 1 geht das mit den Bezugspersonen schon schwerer, weil es nicht wirklich EINEN Klassenlehrer gibt (Schon einen Klassenvorstand, aber der ist auch nur ein paar Stunden in der Klasse)und dann werden sie ins Leben entlassen und haben schwere soziale Defizite.
Von dem österreichischen Problemkind sagte seine Lehrerin, er hätte familiär turbulente Zeiten hinter sich, vom Rom erzählte sie dass bei jeder kleinsten Kritik seine Eltern Vorurteile gegen die Roma wittern und sich gegen alles wehren. Dadurch wurde der Bub eine ekelhafte kleine Kröte und wird sich später vermutlich zu einem noch viel ekelhafteren Zeitgenossen entwickeln.
Bin gespannt auf morgen - noch einmal Volksschulkinder!

Sonntag, 1. März 2009

Unsinn

Es ist unsinnig, Miss rainbow ein Stöckchen zu werfen, wenn sie derzeit gar nicht bloggt.
Daher verbessere ich meine Antwort auf die Frage "Wofür hätten Sie in 10 Jahren gern Zeit?" auf : "Den blog der mir wichtigsten Personen zu lesen!":-)
Als Miss Rainbow - damals anna-san - in Japan lebte, gab es einen wunderschönen blog, der als meeting point für Bekannt und Unbekannt diente, und einen roten Faden wob, der sich durch das gemeinsame Denken, Träumen und Erleben zog. Dieser blog war nur für ein Jahr existent (auch wenn ich NIE geglaubt hätte, dass aus dem www-Universum auch wieder was verschwinden kann) und es gibt ihn nur in ausgedruckter Form (leider nicht als Buch wie bei tonari)Das war schön für mich und ich fühlte mich der Abwesenden sehr nah.
Stöckchen oder blog; man überlegt und reflektiert mehr, wenn man seine private Person öffentlich macht. Und man lernt jemanden von ganz verschiedenen Seiten kennen.
In 10 Jahren noch bloggen? Why not?

ein Stöckchem von Tonari

1. Würden Sie sich selbst heiraten?
Eher nicht. Meine „bessere Hälfte“ ist viel einfacher strukturiert, lebt wesentlich entspannter und hat ein sehr HEITERES Gemüt.
2. Was richtet mehr Schaden an: schonungslose Aufrichtigkeit oder Unehrlichkeit?
Kein Unterschied! Beides ist gefährlich
3. Welchen Ersatz haben Sie für den Verlust Ihrer Schönheit?
Wenn´s weiter nichts ist.........
4. Was tun Sie als erstes in einer fremden Stadt?
ankommen
5. Sie müssen wählen: Ihr Heimatland für immer zu verlassen - oder es nie wieder verlassen zu können. Was tun Sie?
Bleiben. Nicht, dass es nicht wirkliche Wunschziele gäbe, es lebt sich nur so angenehm in Wien/Österreich
6. Was denken Sie: Haben sie den schönsten Tag ihres Lebens bereits hinter oder noch vor sich?
Als ich jung war (ca 16) dachte ich, dass ich am schönsten Tag sterben möchte, da alle anderen diese Qualität nicht mehr errreichen könnten. Naja – noch leb ich.....
7. Sie könnten eine Million für sich bekommen oder zehn Millionen für einen guten Zweck spenden?
Spenden. Ich würd so gern eine Schule gründen.
8. Welcher Tag der Woche ist Ihnen der liebste?
In der Schule Freitag – da passen die SchülerInnen und ich am besten zusammen.
In der Freizeit: Montag – der gehört so ungestört mir :-) (oder mir und Universalgenie)
9.Was finden Sie an sich banal?
Schuhgröße 37?
10. Wonach riecht Ihre Kindheit?
Nach der Tischlerei meine Großonkels
11. Welches Lied würden Sie Ihrem liebsten Menschen vorsingen?
„What a wonderful world“ „Superkalifragilistig expialigetisch“ - wahrscheinlich würde ich gar nicht mehr zu singen aufhören
12. Wofür würden Sie in zehn Jahren gern mehr Zeit haben?
In 10 Jahren? Für Enkelkinder vielleicht
13. Lachen Sie auch, wenn Sie allein sind?
Ja, warum nicht
14. Haben Sie in Ihrem Leben genug Liebe bekommen?
Genug ist nie genug
15. Wie sehen Sie sich auf alten Fotografien?
Dicker. Ich hatte Babyspeck
16. Würde Ihre Partnerschaft es überstehen, wenn einer von Ihnen für ein Jahr am anderen Ende der Welt leben würde?
Möglicherweise
17. Ist Erfolg eine Illusion?
Für wen?
18. Haben Sie heute schon etwas geteilt?
Tisch und Bett. Zeitungen, die Hausarbeit
19. Was wünschen Sie sich für Ihr Leben?
Pourvue que ca dure (©Napoleons Mutter)
20. Macht es die Tatsache, dass Sie etwas vorher noch nie getan haben, reizvoller oder weniger reizvoll, sich darauf einzulassen?
Kommt immer drauf an! Ich muss mich nicht auf alles einlassen, was ich noch nie zuvor getan hab, dennoch reizt mich vieles.

Danke, das war eine nette Reflexion über diverse Aspekte.
Stöckchen weiter an Miss rainbow – wenn sie es nimmt