Freitag, 30. Januar 2009

Gedanken

ER ist knapp über 30 Jahre alt. Er hatte Krebs. Er musste über 7 Monate allein in einem Zimmer isoliert verbringen. Jetzt raucht er wie ein Schlot. Gönnt sich keine Pausen. Hat in der SChule 30 Stunden zu unterrichten und macht nebenbei noch sein eigenes Geschäft auf. Isst nicht regelmäßig. Und dann behauipten seine FREUNDE, dass er ja erwachsen ist und selbst wissen müsste....... Kann ein kranker Mensch überhaupt selbst wissen? Für mich ist dieser Gedanke der persönlichen Verantwortung bis zur allerletzten Konequenz eigentlich fremd. NIE würde ich meinen Mann davonziehen lassen und zuschauen wie er sich selbst ruiniert. Und bei meinen Freunden würde ich auch beim Essen, Rauchen usw Obacht geben und sie animieren, das Leben zu führen, das ihnen guttut. Nicht wie diese ehrenwerte Gesellschaft, die mit dem Bedauernswerten noch und noch eine Zigarette rauchen gegangen sind. Immer mit dem großartigen Satz auf den Lippen "Ich weiß selbst..." Das Rauchen wird überhaupt verteidigt als Zeichen der persönlichen Autonomie als wäre es eine Errungenschaft. ICH DARF ALSO TU ICH AUCH! So krank, so nahe am Tod kann gar niemad sein, dass eine Bewußtseinsänderung eintritt, die einen vielleicht zur Umkehr oder wenigstens zur Reflexion bewegen kann. Und die Auswirkungen auf andere bedenken sowieso die wenigsten. Nicht zuletzt ist der junge Kollege heuer erst eine Handvoll Tage in der Schule gewesen und die SchülerInnen sind "not amused"

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ein kranker Mensch ist nicht gleich ein Mensch ohne Verantwortung für sich selbst. Und die kann man schlecht delegieren oder für jemand anderen übernehmen, der sie selbst tragen sollte.
Es ist auch die Frage, was man unter Freieit versteht. Hat er nicht die Freiheit, das Recht, sich selbst zu ruinieren, solange er keinen anderen damit gefährdet. Ich denke schon, auch wenn ich diese Art von Freiheit für mich selbst als Freiheitsmissbrauch deklarieren würde. Aber sind wir nicht alle in irgendeiner Hinsicht selbstzerstörerisch veranlagt? (Bin mal gespannt, ob ich es schaffe, den Kommentar hier erscheinen zu lassen. Es ist nämlich mächtig kompliziert und allzu oft habe ich mir deswegen einen Kommentar hier "verkniffen"!!)

Goldmarie hat gesagt…

@mona lisa:

spannender comment - denn ich bin total anderer Meinung. Ich meine, dass ein Mensch NICHT das Recht hat, sich selbst zu ruinieren und dass die Umwelt aufgefordert ist, ihn daran zu hindern.
Es gibt Menschen, die sich selbst ruinieren. Es gibt Menschen, die nichts dazu lernen. Es gibt Menschen, die in Gesellschaft anderer Menschen rauchen, es gibt Raser auf der Piste und auf der Straße, es gibt die Komasäufer und diejenigen, die ihre sexuellen Wünsche unbeirrt ausleben. Sie alle tun es UND HABEN meiner Meinung nach, NICHT DAS MORALISCHE RECHT DAZU!

Anonym hat gesagt…

Menschen, die in Gesellschaft anderer rauchen, gefährden damit die anderen. Jugendliche, die sich ins Koma saufen, sollte man - natürlich daran hindern durch ensprechende Gesetzte, doch welche Handhabe hat man, wenn sie "erwachsen" sind. Müsste man dann nicht auch Extrembergsteiger am Klettern hindern? Wenn jemand glaubt, seine sexuellen Wünsche unbeirrt ausleben will und niemanden damit, dabei verletzt. gefährdet, was daran ist verwerflich, moralisch nicht gerechtfertigt? Ich habe in meinem Kommentar ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Freiheit( und damit meine ich auch Gesucnheit,Menschenwürde der anderen) der anderen mit dem Verhalten nicht verletzt werden darf.
Wie begründest du deine Meinung, jemand habe kein moralisches Recht dazu? Das würde mich schon interessieren!