Donnerstag, 8. November 2007

IM JÜDISCHEN MUSEUM

wurde gestern Abend das Buch "Musik und Ekstase im Chassididmus" vorgestellt. Es handelt sich dabei um die Diplomarbeit von Oberkantor Shmuel Barzilai, den Holzmichl und Goldmarie seit 10 Jahren kennen und schätzen. Es war eine wunderbare, abwechslungsreiche Veranstaltung!
Prof Ehalt sprach von der "Entschleunignung der Zeit" und zitierte Blaise Pascal "Alle Schwierigkeiten des Menschen kommen nur daher, weil er es nicht aushält ruhig in einem Zimmer zu sitzen!"
Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg erinnerte an einen Kantoren, der auch gemalt hat. Alle Kantoren sagten: Er ist ein guter Maler" und alle Maler sagten "Er ist ein guter Kantor"- eine typische Geschichte des Rebben.
Prof Davidowicz beleuchtete launing den akademischen Prozess des Künstlers Barzillai und machte mit seinem kurzen Vortrag deutlich, auf wie vielen Fronten der Kantor zu kämpfen hatte, bis er sein Buch herausbringen konnte. Nicht zuletzt mit der deutschen Sprache hatte er seine liebe Not, denn die Arbeit war in hebräisch geschrieben. Shmuel Barzilai spricht ein liebenswertes Deutsch, bei dem yiddisch und hebräisch immer wieder durchkommen und das mich verbal in eine andere Welt versetzt. Er singt auch toll. Mir zur Freude schloss er mit dem chassidischen Lied "Hava Nagila hava", bei dem das Publikum mitsingen durfte.
Meine ganze jüdische Vergangenheit wurde lebendig, die Zeit im Kibbuz, die Zeit mit jüdischen Gesponsen, die Freundschaften mit Israelis und die ersten Schritte in der hebräischen Sprache. Heute noch bedaure ich, dass ich hebräisch nie gut genug gelernt haB und immer noch träume ich davon, diese Sprache zu können.
Was mir noch sehr abgeht, ist der alltägliche Gebrauch von Worten wie "Chuzpe" " Tinef" "Mischpoche" und viele mehr, die in meiner Kindheit gang und gäbe waren. Wer kennt die noch? Wer verwendet sie als gleichberechtigtes Wort in seiner alltäglichen Sprache?
Shalom!

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