Gestern war ich mit der Problemklasse in Bratislava. Mein verehrter Kollege Türkye hat mich begleitet und unterstützt, obwohl wir beide nicht viel zu tun hatten. Die Jugendlichen waren alle sehr problemlos, immer pünktlich und auch sehr wohlwollend dem Programm gegenüber, das gar nicht nach ihrem Geschmack war!
Schon der Stadtrundgang war eine Zumutung! "Zu Fuß" gehen zu müssen - fanden sie arg UND dann noch irgend etwas über geschichtliche Zusammenhänge hören zu sollen wurde mehrheitlich abgeschmettert. ("Wissen Sie, ich bin nun mal ein Kulturbanause!" " Also für mein Leben weiß ich genug - da brauch ich nicht noch mehr!")
Dann mussten sie alleine zurecht kommen und ein Gasthaus für´s Mittagessen wählen - leider mussten sie die Erfahrung machen, dass die Bedienung unerfahrene Reisende sofort erkennt und über den Tisch zieht!
Dann war wieder Treffpunkt um 13Uhr, von wo ich sie in eine Galerie schleppte. Wieder Protest. ABER (der Himmel sei Dank für den Geheimtipp einer Freundin!) die
KREN PASSAGE war eine wirklich aufregende Installation. Eine verspiegelte Bibliothek ließ einen glauben, dass man sich im freien Fall in einem hohen Turm befindet. Das gefiel allen! Und sie ermahnten mich danach, dass ich mir nicht alle 4 Stockwerke der Gallerie angeschaut hätte.
Nach diesem Kulturinput folgte der nächste Schock für die Armen!: Sie mussten zu 2t oder zu Dritt in ein bestimmtes Hotel gehen und nach dem Zimmerpreis fragen, und ob das Hotel eine Garage hat und noch ein paar Details. So viel Angst, das Hotel nicht zu finden und dann dort E n g l i s c h sprechen zu müssen, die muss man erst mal aushalten!
Ein paar gingen mit dem Kollegen und mir in eine Kaffeehaus und wir plauderten sehr angeregt. Sie meinten, die hätten keine Angst vor der Zukunft, oder einer eventuellen Arbeitslosigkeit, weil "da geht einem irgendwann der Knopf auf und dann passt alles!"
Zu guter Letzt hatte ich ihnen angeboten, mit mir von einem Treffpunkt zurück zum Bahnhof zu gehen oder selbständig dorthin zu gelangen - ungefähr die Hälfte ging mit mir, die anderen warteten schon auf maich, als wir beim Bahnhof ankamen.
Sie stiegen ein - 24 SchülerInnen auf 6 Wagons verteilt (!) und waren alle hochzufrieden. ICH AUCH ! SEHR SOGAR!
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