ZWEI Theaterstücke an EINEM Tag.
Zu Mittag in der Generalsprobe vom "Doppelten Lottchen", einem Stück, auf das ich mich sehr gefreut hatte, weil mir das Buch sehr nahe steht. Nein, es hat mir nicht gefallen! Der Regisseur verschlimmbesserte, wo es keine Notwendigkeit gab!
Beispiele gefällig? Das Ferienlager ist ein Camp in einem ÖSTERREISCHISCHEN (sic!) Wald, in dem die beiden Mädchen - alleingelassen - gemeinsam einen BÄREN vertreiben müssen.
Vaters Freundin Irene Gerlach wird ziemlich genauso gezeigt wie im Buch, also als böse Stiefmutter, auf der Bühne jedoch DROHT sie dem 10jährigen Kind offen und unverhohlen, geht sogar so weit, dass sie sich selbst in die Hand beißt, um die Kleine als gefährlich anzuschwärzen.In ihrer Not rennt Lottchen (als Luise) VOR EINE STRASSENBAHN (der Alptraum jeder Großstadtmutter, dass so etwas passieren könnte), wird aber nur "leicht verletzt" (weil Straßenbahnen ja aus Plastik sind)
Zu guter Letzt streiten die Eltern auf Teufel komm raus im gleichen Augenblick, als sie sich nach 9 Jahren wiedersehen.
Dazwischen wird die Mutter noch gekündigt und ist arbeitslos verzagt.
In dieser Inszenierung gibt es so viele unnötige Brüche und so wenig Antworten auf die Probleme unserer Zeit - es wär besser geweesen, er hätte sich an die Kästner`sche Vorlage gehalten und den Text paragmstisch auf die Bühne gebracht. Immerhin ist das Schicksal der auseinandergerissenen Zwillinge, die jeweils nur mit einem präsenten und einem totgeschwiegenen Elternteil aufwachsen , tragisch genug!
Den Abend verbrachte die family im Volkstheater bei "Außer Kontrolle" Dümmlicher Inhalt GRANDIOS GESPIELT. Die schauspielerische Leistung war gewaltig, die Inzenierung umwerfend komisch und die Unterhaltung perfekt.
Großer Meister, der sich auf dem Weg ins Theater weggähnte, war hingerissen, begeistert und entzückt und als er nach der Vorstellung die Schauspieler traf, gratulierte er jedem einzelnen zu einem ganz bestimmten Detail aus der Vorstellung.
Ein Theaterabend wie er (auch) sein kann!
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