Samstag, 17. Mai 2008

wer nicht hören will......

Unter unserem Balkon hat jemand der im hinteren Haus wohnt, seine Garage. Es ist der Lienzer WU Professor St., der wegen der kürzeren Strecke grundsätzlich über die Böschung direkt unter unserer Wohnung geht. Über diesen Pfad trampelten auch weitere Leute (auch wir) und es entstand ein Weg, der immer breiter und hässlicher wurde, da dort nichts mehr wächst.
Wir haben den Professor (und andere) immer wieder gebeten, doch nicht über die Böschung zu gehen, aber der Professor ignorierte das und behauptete, es sei sein Recht, dort zu gehen.
Schließlich legte Holzmichl auf der Böschung einen Steingarten an. Er pflegte ihn gut, und goss ihn regelmäßig. Und er schloss jeden Zu-oder Abgang über die Böschung. Das wurde von allen Leuten respektiert (einschließlich unserer Familie)
NICHT jedoch vom Lienzer Professor. Dieser kletterte weiterhin, wenn auch mit mehr Mühe, über Pflanzen und Blumenkisterln. Wir sagten es ihm freundlich noch einmal, doch den kleinen Umweg über den Parkplatz zu nehmen und nicht durch die Wiese zu laufen.
Bis er gestern einmal zu viel wieder über die Böschung geklettert ist.
Er kam mit dem Auto nach Hause, ich drehte den Schlauch auf, um die Böschung zu gießen und ihm zu signalisieren, dass er dort nicht gehen sollte. ABER. ER GING TROTZDEM!!!!!!!
Da nahm ich den Schlauch, stellte auf scharf und spritzte in seine Richtung. Er blieb stehen und ließ sich ganz nass werden. Dann schimpfte er und riss jähzornig den größten Teil des Steingartens heraus und warf die Blumenkisterln auf den Parkplatz. Er drohte mit der Polizei.Ich blieb ruhig und meinte, das würde mich freuen, denn er hätte dann Erklärungsbedarf, was er denn in der Wiese zu suchen hätte. Als begossener Pudel stad er da und merkte nicht, wie lächerlich seine Beschimpfungen (kriminelle Irre!) klangen.
Es war eindrucksvoll wie lange ein wütender Mann im starken kalten Strahl eines Gartenschlauchs stehen bleiben kann um sich zu beweisen.
Der Stand heute: Joe wird den Steingarten reparieren, der Professor turnte wieder über die Böschung, allerdings nur, um sein Auto zu holen und woanders zu parken, damit er nicht bei uns vorbeigehen muss. Eine Nachbarin bot an, mit ihm zu reden, eine versprach bei einer Unterschriftenaktion gegen ihn mitzumachen, und eine meinte, wir sollten ihm einen Weg freilassen.
Bert Brecht sagte: "Ist es eine große Wut, dann handel, ist es nur eine kleine Wut, dann vergiss sie." Jahrelang aufgestaute Wut ist jedenfalls groß genug - ich bin froh, ein Zeichen gesetzt zu haben!

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