Schon ist der Dramakongress vorbei, schon sind die Herrn vom Schifahren wieder zurück, schon gab es die großen Familien-essen, schon hat Universalgenie wieder zu arbeiten begonnen und schmeckt alles nach Wiederaufnahme des Alltags.
Eigentlich waren die Ferien stark überschattet von einem extrem unangenehmen Vorfall in der Schule am vorletzten Schultag, als mir eine Schülerin vor der ganzen Klasse wiederholte Male das Götz-Zitat in voller Länge "wünschte". Klar kennt jeder die Geschichten, dass SchülerInnen immer problematischer werden, aber wenn es einem das erste Mal selbst passiert ist man doch sprachlos.
Mir bangt vor der morgigen Auseinandersetzung (im echten Wortsinn - denn so ein Vorfall kann nicht einfach übergangen werden) und den restlichen 8 Wochen, die mit dieser Klasse noch vor mir liegen). Diese Gefühle haben mich durch die Wochen begleitet, das war wohl auch der Grund, warum ich mich mehr in Bücher , bzw. Ins Kino geflüchtet habe, anstatt vor dem Computer zu sitzen.
Gesehen habe ich den tollen Film:
EIN GEHEIMNIS
die Geschichte von der Aufarbeitung eines Familiengeheimnisses rund um den Holocaust und die Überlebenden.
Gelesen habe ich
NO UND ICH von Delphine de Vigan
Es geht um die Begegnung einer hochbegabten 13jährigen und einer obdachlosen 18jährigen und den Versuch der jüngeren, der anderen in aller Freundschaft beim Ausstieg behilflich zu sein. Der Versuch misslingt, muss scheitern, weil es tatsächlich nur in den wenigsten Fällen für das Problem obdachloser junger Erwachsener ohne Ausbildung eine Lösung gibt. Es war jedenfalls eine tolles Leseerlebnis.
dann noch DAS BESTE AM LEBEN von Debra Adelaide
Dabei handelt es sich um den Roman um das Finalstadium einer krebskranken Ratgeberliteratin, die nunmehr eine "Anleitung zum richtigen Sterben" sozusagen aus erster Hand verfasst. Das Thema gefällt mir gut, leider ist die Autorin (die echte UND die im Buch) entsetzlich geschwätzig, was zu vielen leeren Kilometern führt.
Manchmal komme ich mir vor wie Stück Holz in einem reißenden Bach.........
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2 Kommentare:
Da bin ich aber schon sehr sehr gespannt was bei der Sache mit der Schülerin rauskommen wird.
Ich habe leider bei einer Bekannten von mir, die auch Lehrerin ist, immer das Gefühl, dass sie vollkommen machtlos ist und meistens mehr Angst davor hat was die Direktorin dazu sagen könnte wenn sie div.Vorfälle meldet. Sie hat noch keine feste Anstellung und glaubt immer, es könnte jemand glauben sie kann mit den Kindern nicht umgehen.
@anonym:
Das kann ich gut verstehen! Auch bei mir sagen die Hälfte der Kolleginnen sofort: "Also, ich hab KEINE PROBLEME mit der Klasse!"
Wenigstens unterrichtete der Direktor auch in der letzten Klasse, bei der ich Klassenvorstand war, und konnte sich davon überzeugen, dass es normalerweise derartige Probleme nicht gibt. Im Gegenteil, er lobte mich für mein Fingerspitzengefühl bei der Bewältigung der Ausländerprobleme.
Es ist halt jede Klasse anders, und soooooo unangenehme sind (derzeit noch) selten!
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