Montag, 3. November 2008

ein grottenschlechtes Seminar

NEIN, es waren NICHT die Theatermodule vom Wochenende - die waren super!!!!!, es war das heutige Verkaufstraining einer professionellen Trainerin in der Schule. Von 9 bis 17 Uhr hat es gedauert und keine Minute davon konnte ich genießen. Mme Walli ist seit 5 Jahren selbständig und macht (angeblich) laufend Seminare über das Verkaufsverhalten. Hat sie eigentlich schon jemals den Erfolg eines ihrer Seminare evaluiert????
Ihre Kardinalfehler:
-Sie beließ die Klassenkonstellation, d.h. für uns 9 LehrerInnen gab es keine kommunikative Sitzordnung, sondern wir quetschten uns alle in einem Klassenraum in die letzte(!!) Bankreihe. Aus lauter Angst vor uns hatte sie somit 2 (leere) Reihen Schulbänke zwischen sich und uns.
- Das Seminar begann am Montag früh. In unserem Lehrkörper gibt es derzeit wieder stärkere Spannungen. Sie machte weder warm-ups noch eine EinstiegsÜBUNG noch fand sie irgendeine spezielle Art des Seminarbeginns.
- Sie erklärte auf das "Gendern" verzichten zu wollen, (O-Ton: "weil eh jeder weiß, was er ist!") verwendete aber konsequent für 6 Damen und 3 Herrn die männliche Form.
- Sie hatte überhaupt keine Unterlagen! Nicht ein Arbeitsblatt, das gemeinsame Arbeit möglich machte oder initiierte; oder einen Theorietext, den man ergänzen konnte oder als weitere Unterlage verwenden.
- Als ich sie bat, eine schnell geschriebene flip-chart Seite (Stichworte!) vorzulesen, meinte sie spitz - ich solle mich doch weiter vor setzen. Als ich ihr erklärte, dass ein beginnender grauer Star das Lesen schwieriger macht, antwortete sie "Na, hoffentlich sagen Sie das nicht Ihren Schülern!"
- Eine gemeinsame Übung (aufgeteilt in 3 Gruppen) machte sie - eine Art Brainstorming. Und dann- - - verwendete sie die Fotografien von brainstormings einer anderen Gruppe, eines anderen Seminars in eben dieser schlecht geschriebenen Form als Tafelbild für UNSERE ARBEIT!

Kann man so jemanden wirklich professionell nennen??????
BTW Ihr Stundenlohn ist beachtlich

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Boah, wie schlecht ist das denn? Gab es am Ende auch keinen feedback-Bogen, auf dem du dich so richtig hättest auslassen können?
Vielleicht kannst du ja der Stelle, die die Dame immerbucht, mal einen Tipp geben ;-)

Goldmarie hat gesagt…

@ tonari:
Dein Mitgefühl tut gut!
feedback wurde mündlich gemacht.
Noch zu erwähnen wäre, dass sie gegen Schluss der Tages fast ausgerastet ist, weil eine Kollegin ihr wiederholt widersprochen hat.
Vielleicht ist sie in andere Seminaren besser - wer weiß. Lehrerinnen sind eine spezeille zuhörergruppe, vor der viele Vortragende Angst haben. Dieser Angst hätte sie sich mehr stellen müssen - das war wahrscheinlich das größte Problem. Schade um den Tag!

Anonym hat gesagt…

In unserer Firma (zugegebnermaßen recht groß) fragt die Abteilung, die sich um Weiterbildungen kümmert, hinterher immer ab, wie das Seminar war, ob man es weiterempfehlen kann, was besser zu machen sei etc. Das schützt einen zwar nicht vor gruseligen Seminaren, bewahrt aber eventuelle "Nachfolger" vor solchem Elend.
Liebe Grüße aus Berlin von Tonari, die morgen auch ein Seminar hat :lol: